Josef Piepers Traditionsverständnis neu betrachtet

Ich habe selber damals eine Magisterarbeit Philosophie über Josef Piepers „Traditionsverständnis“ geschrieben, die jedoch leider von meiner Professorin https://de.wikipedia.org/wiki/Mechthild_Dreyer nicht angenommen wurden. Josef Pieper sei kein Wissenschaftler gewesen.

– Wie dem auch sei. –

Ich hatte damals Gelegenheit mit einem tatsächlich christlich-orthodoxen Philosophieprofessor (leider verstorben) über Josef Pieper zu sprechen.

(1) Das Traditionsverständnis von Josef Pieper stamme nicht aus der westlichen Scholastik und keinesfalls von Thomas von Aquin. Der Philosophieprofessor vermutete Einflüsse der lutherisch-orthodoxen Scholastik. Meiner Auffassung zu Recht, da sich Josef Pieper eingehend mit Martin Luther und seiner Rezeptionsgeschichte befasst hat. Dieser Professor hatte selbstverständlich die Schriften von Pieper gelesen.

(2) Pieper würde „extensionale Bezüge“ und „intensionale Bezüge“ gegeneinander abgrenzen. Dies hielt der Philosophieprofessor „für gewagt“. Er war Autor eines anerkannten Handbuches über die Philosophie der Logik. (Gegen die Berufung von Jacques Derrida  hatte er sich damals mit Hand und Füssen mit einer Petition gewendet, da er die postmoderne Philosphie für „Denkunfähigkeit“ hielt) – Dies heisst aber im Endeffekt: Josef Pieper hatte sich vom „Rationalismus“ der westlichen Scholastik, inclusive Thomas von Aquin getrennt.

(3) Piepers Traditionsverständnis entpricht meiner Auffassung nach der Philosophie der byzantinischen Gelehrten mit christlich-orthodoxem Hintergrund.

Dies müsste alles noch einmal durch erneute Lektüre sämtlicher Schriften von Josef Pieper und durch Befragung von noch lebenden Personen, die Ihn noch kannten überprüft werden.

 

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